Tag 20 - letzter Wettbewerbstag und Farewell Party
Ein letztes Mal stand heute der übliche Tagesablauf der letzten 3 Wochen auf dem Plan. 7.30 Frühstück, 8.15 zum Flugplatz, Flugzeug ausziehen, polieren, checken, Wasser Tanken, 9.15 über die Waage in die Startaufstellung 10.00 Briefing, 10.45 Task einspielen, Avionik vorbereiten, 11.30 erster Start. Viel Zeit für etwaige sentimentale Gedanken bleibt nicht - das Wetter zeigte sich heute nochmals von seiner etwas besseren Seite. Blauthermik mit etwas weniger Wind als gestern und besseren Steigwerten wird erwartet.
Als letzte zu erfüllende Aufgabe bekommen heute alle Klassen einen Assigned Area Task mit einer Mindestflugzeit von 3 Stunden und einer mittleren Distanz von 310 Kilometern in der 15 Meter Klasse. Sinn und Zweck hinter dieser doch im Verhältnis überschaubaren Aufgabe ist, dass alle Piloten rechtzeitig um 20 Uhr bei der Farewell Party dabei sein können.
Die heutige Luftmasse fühlte sich bereits in der Früh anders an - ein gutes Zeichen. Mit den Erkenntnissen des gestrigen Tages aber frischer Motivation wollte ich den ersten Wendekreis möglichst voll ausfliegen und die beiden anderen Wendekreise nur ankratzen. Ich erwartete im ersten Wendekreis das beste Wetter und im Bereich der anderen Kreise wieder etwas mehr Windeinfluss, was die Schnittgeschwindigkeit senken sollte.
Nach dem Start der erste Gleitflug über 20 Kilometer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 172 km/h empfing mich der erste Thermikbart im Westen mit einem Durchschnittsteigen von 2 m/s. Dieser brachte mich wieder 650 Meter höher, eine Wohltat so überschaubare und berechenbare Bedingungen. Weiter ging es bis ans Ende des 1. Wendekreises. Nach der Wende fand ich im Blauen keine zufriedenstellende Thermik welche meine Erwartungen erfüllte. Deshalb musste ich dann im Bereich des alten Flugplatzes, nordwestlich von Tábor mich einmal mit 0,5 m/s wieder 200 Meter langsam höher arbeiten. Mit dieser Steiggeschwindigkeit kommt man nicht schnell voran, deshalb entschied ich mich mit entsprechender Sicherheitshöhe direkt zum bekannten Auslösepunkt direkt am Flugplatz von Tábor abzufliegen. Direkt unter mir nun die Crew des Team Austria beim Kaffee trinken - sie sehen mir dabei zu wie ich aus Ameisenkniehöhe mit dann schlussendlich 2 m/s wieder 1.000 Höhenmeter gut mache - Erheiterung für alle Beteiligten. Für den weiteren Flug hatte ich nun etwas Vorsicht im Gepäck da ich langsam aber sicher wieder mit etwas mehr Wind rechnete. Und tatsächlich waren die Bedingungen im Osten auf den letzten 20-30 Kilometer dieses Schenkels wieder etwas durchwachsen. Die Thermik unstrukturierter und windversetzt. Trotzdem um vieles besser als gestern. Um 16.31 konnte ich dann zum letzten Endanflug auf Tábor ansetzen. Ein toller letzter Flug, bei welchem etwas mehr drinnen gewesen wäre.
Nach der Landung hieß es nun die XK zu säubern, abzubauen und gemeinsam mit allen notwendigen Utensilien wieder in den Anhänger zu verstauen. Es kommt doch einiges zusammen. Aber bis zum Beginn der Abschlussfeier war alles erledigt, sodass morgen die Heimreise angetreten werden kann. Die Farewell-Party mit Siegerehrung der heutigen Tagessieger war umrahmt mit einem ausgezeichneten Buffetessen und Live-Musik. Ein würdiger Ausklang dieses Wettbewerbs mit vielen Gesprächen mit neuen Segelfliegerfreunden über alle Grenzen hinweg.
Das heutige Motto des Meteorologen |
Lieber Paul, danke für die tollen Eindrücke und - träge; die Faszination "Segelfliegen" ist mir von Tag zu Tag klarer geworden. Gute Heimreise
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